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Darmstadt: Hochzeitsturm

Der Hochzeitsturm ist das Wahrzeichen der Stadt Darmstadt. Von den Darmstädtern auch liebevoll Fünffingerturm genannt und warum erschließt sich sicherlich, wenn man sich den Turm einmal ansieht. Unverwechselbar steht er auf einem Hügel mitten in der Stadt und dennoch im Grünen. Er ragt 48 Meter hoch in den (manchmal blauen) Himmel und ist damit das höchste Gebäude der Mathildenhöhe.

Die Bürger der Stadt schenkten diesen Turm dem großherzoglichen Ehepaar Ernst Ludwig und Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich zur Hochzeit. Die Hochzeit fand am 2. Februar 1905 statt, drei Jahre später wurde der Turm des Architekten Joseph Maria Olbrich fertiggestellt. Er wird der Strömung des Jugendstils zugeordnet und prägt neben den anderen Gebäuden der Mathildenhöhe den Ruf Darmstadts als ein Zentrum des Jugendstils.

Unten kommt man zuerst in eine Eingangshalle, in der man neben den Eintrittskarten auch Souvenirs kaufen kann. In der Eingangshalle, direkt über der Eingangspforte befindet sich das Mosaik Die Treue, auf der gegenüberliegenden Seite das Mosaik Der Kuss von Friedrich Wilhelm Kleuken. Mit einem Aufzug kann man in die verschiedenen Etagen fahren, wobei man natürlich auch die 195 Stufen erklimmen kann. In der vierten Etage befindet sich das Fürstenzimmer und in der fünften das Hochzeitszimmer. Beide kann man zwar nur durch eine Plexiglastür betrachten, das macht die beiden Räume aber nicht weniger beeindruckend. Im Fürstenzimmer erstreckt sich ein wunderschönes Bild. Im Hochzeitszimmer ziert ein Wandfries die Wände, die Decke ist mit vergoldetem Stuck verkleidet.

Das eigentliche Highlight ist aber die Aussichtsplattform im siebten Stock. Man kann von dort bei gutem Wetter bis nach Frankfurt (das sind ungefähr 40 Kilometer) und in den Taunus blicken. Wir hatten Glück und konnten die Schemen der Skyline erkennen. Aber natürlich hat man einen guten Blick über alles, was Darmstadt ausmacht. Neben den diversen Kirchturmspitzen – wir haben sechs gezählt – kann man das Jugendstilbad, die Waldspirale, den Ludwigsturm, viele andere Gebäude und Orte Darmstadts entdecken. Die Fingerspitzen des Turms kann man allerdings nicht besichtigen und die Balkone, die man früher von der Aussichtsplanform (vermutlich) begehen konnte, auch nicht betreten, aber man kann durch die jeweils fünf Fenster auf den langen Seiten und den drei auf den schmalen Seiten des Turms aus verschiedenen Blickwinkeln auf die Stadt sehen. Neben einigen Fenstern hängen schematische Zeichnungen von den Gebäuden und Orten der Stadt, sodass man diese dann im Stadtbild leichter wiedererkennt. In der Mitte der siebten Etage steht eine Vitrine, in welcher Bilder des großherzoglichen Paares und diverse Zeitungsausschnitte und Urkunden ausgestellt werden und die Entstehung des Hochzeitsturmes kurz umrissen wird.

 

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Man sollte für den Besuch des Hochzeitsturms, samt Fürsten-, Hochzeitszimmer und Aussichtsplattform etwa 30 bis 60 Minuten einplanen. Ein Fernglas mitzunehmen bietet sich an. Als wir dort waren, war es relativ leer und angenehm warm, allerdings könnte es im Sommer recht heiß oben werden. Die Stufen in die Eingangshalle sind flach, sodass es eventuell möglich ist, mit einem Rollstuhl mit externer Hilfe in diese zu gelangen, der Fahrstuhl ist jedoch ziemlich eng, verfügt aber über einen ausklappbaren Sitz. Die Barrierefreiheit ist also nicht vollständig gewährleistet. Auf der Aussichtsplattform gab es einen Hocker für Kinder, damit diese besser sehen können. Vor dem Turm gibt es seit 2011 eine kleine Plastik des Turmes, die man befühlen kann, sodass dieser auch für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar wird.

Von März bis Oktober hat der Hochzeitsturm von Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, in den Wintermonaten November bis Februar nur Freitag bis Sonntag zwischen 11 und 17 Uhr. An Feiertagen ist der Turm grundsätzlich geöffnet, nur an Heiligabend und Silvester bleibt er geschlossen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 Euro und für Ermäßigte 2 Euro, Kinder unter 12 sind frei (Stand April 2017).

Da in dem Turm viel geheiratet wird (über 300 Hochzeiten im Jahr), ist es sinnvoll vorher die genauen Öffnungszeiten der Webseite zu entnehmen.

Ein Besuch des Hochzeitsturmes lässt sich mit einem Spaziergang über die Mathildenhöhe und den Platanenhain und einem Besuch des angeschlossenen Museums verbinden, ohne dass der Tag allzu stressig wird. Sehenswert ist der Hochzeitsturm für jeden, der Darmstadt einmal von oben erleben möchte, und der Blick ist sogar noch ein bisschen schöner als vom Langen Ludwig. Man hat hier die Möglichkeiten viele markante Punkte Darmstadts auf einmal zu sehen und kann so auch Fremden Darmstadt näherbringen. Wir haben auf jeden Fall vor noch einige Male bei schönem Wetter den Blick über Darmstadt zu genießen. Und dann bringen auch wir ein Fernglas mit!

Vanessa & Florian

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