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DA: Schlossgrabenfest

Das Schlossgrabenfest findet meistens am Himmelfahrtswochenende Ende Mai statt, sodass es dieses Jahr auf 25.5. bis 28.5.2017 fiel. Zum 18. Mal wurden auf mehreren Bühnen viele verschiedene Musikacts gezeigt. Das Schlossgrabenfest erstreckt sich derzeit auf ein Gebiet um das Darmstädter Schloss. Dieses Jahr gab es vier Bühnen: Die Merckbühne, welche auf dem Karolinenplatz steht und die größte Bühne ist, außerdem gibt es die Echobühne zwischen Staatsarchiv und Landesmuseum, die Sparkassenbühne vor dem Darmstadtium und die Frizzbühne auf dem Marktplatz. Von der Entega gibt es außerdem eine Club-Area, in welcher anscheinend House und Techno läuft. Neben zahlreichen Getränkeständen gibt es auch viele Essensstände, die interessanterweise über die übliche Bratwurst weit hinausgehen. Es gibt Belgische Pommes, aber auch exotische Sachen wie Churros, Kochbananen oder Bisonburger. Dieses Jahr gab es – ich weiß leider nicht mehr, wie das in den letzten Jahren war – vom Loop5, das ist ein Einkaufscenter unweit von Darmstadt, eine kleine Bühne, auf welcher man ein Selfie machen konnte, auf dem man die Merckbühne im Hintergrund hatte.

Auf den diversen Bühnen läuft ab Mittag (am Donnerstag), Nachmittag (am Samstag und Sonntag) oder frühen Abend (am Freitag) Musik. Dabei achten die Veranstalter meistens auf eine bunte Mischung aller Musikrichtungen und auch Bekanntheitsgrad der Bands. Vorletztes Jahr waren beispielsweise die Wise Guys da, letztes Jahr Luca Hänni und Die Prinzen und dieses Jahr – die beinahe schon regionale Band – OK KID, Glasperlenspiel und Staubkind – um nur mal einige der bekannteren Bands zu nennen. Wenn ich hier jetzt eine Band vergessen habe, die aber viel bekannter ist, als diejenigen, die ich hier genannt habe, tut mir das leid, aber ich habe mich an dieser Stelle auf meine Erinnerung verlassen und darauf, welche Namen in der Liste mir spontan etwas sagten. Weiterhin gab es die letzten Jahre und auch dieses Jahr wieder einen Poetry Slam am Sonntag auf der Frizzbühne.

Dieses Jahr waren die Sicherheitsvorkehrungen ausgeprägter, als sie mir in den vergangenen Jahren vorkamen, oder vielleicht auch nur ausgeprägter als sie mir im Gedächtnis geblieben sind. Neben den diversen Ein- und Ausgängen, die natürlich gute Fluchtmöglichkeiten im Falle einer Panik eröffnen, gab es natürlich Einlasskontrollen, allerdings erst ab etwa 18 Uhr. Bei diesen Kontrollen werfen die Sicherheitsbeauftragen einen Blick in die Handtaschen der Besucher, teilweise nehmen sie Dinge heraus und betasten die Taschen von außen. Dies führt zu kleinen Wartezeiten an den Eingängen, allerdings gibt es pro Eingang meistens mehrere Kontrollstellen nebeneinander, sodass sich die Wartezeiten meistens in Grenzen hielten. Ärgerlich ist dabei vielleicht, dass das Festivalgelände ein bisschen auseinandergerissen war und man somit öfter durch die Kontrollen musste. Es gab eine gut ausgeschilderte Sanitätsstation und Sanitäter, die über das Gelände patrouilliert sind. Außerdem gab es private Sicherheitsmänner und Polizisten, die immer in kleinen Gruppen über das Gelände gelaufen sind – teilweise mit Maschinenpistolen ausgestattet und natürlich auch Polizeiwagen und Krankenwagen an verschiedenen Ausgängen. Vor dem Schloss stand eine mobile Polizeiwache und an den großen Straßen waren Betonklötze aufgestellt und die Autos der Einsatz- und Rettungskräfte standen mitten auf der Straße, was mir vorher auch nie aufgefallen ist, aber ich vermute mal, dass das seinen Grund hatte.

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An dieser Stelle möchte ich aber erwähnen, dass es schön gewesen wäre auf der Internetseite zum Schlossgrabenfest, die übrigens recht übersichtlich strukturiert ist, Hinweise zu verbotenen Gegenständen zu finden. Beispielsweise weiß ich, dass man auf solche Festivals in letzter Zeit keine Rucksäcke mehr mitbringen soll, aber ob man mit einem auf das Gelände gekommen wäre, weiß ich nicht. Dass man keine Getränke mitnehmen soll, ist eigentlich klar, wird aber erst am Zaun zum Gelände verboten. Auch, dass man keine Deos und solche Sachen mitbringen soll, war nirgendwo beschrieben – auch ein Parfumflakon wurde eingesammelt. Das ist wirklich schade, denn man hätte auf der Internetseite an prominenter Stelle einfach ein kurzes Regelblatt vorbereiten können, damit interessierte Besucher vorab wissen, dass sie ihre teuren Parfums besser zuhause lassen sollten. Diesen Verbesserungsvorschlag würde ich den Veranstaltern also für die nächsten Jahre machen.

Das Festival ist kostenlos, allerdings gibt es so genannte Kaufbecher. In diesen Kaufbechern werden die Getränke ausgegeben. Man kauft beim ersten Getränk einen Becher für 5 Euro, den man dann für das nächste Getränk abgibt und dafür einen neuen bekommt, die Getränke muss man natürlich extra zahlen. Das ist sozusagen das „versteckte“ Eintrittsgeld. Für jemanden, der im Rollstuhl sitzt, bietet es sich aus praktischen Gründen an, früher zu gehen. Am frühen Abend ist das Gelände noch nicht so voll und man wird nicht ständig hin und her geschoben, sodass ein Besuch im Rollstuhl angenehmer sein könnte. Wer seine Kinder mit auf das Festival bringen möchte – wovon ich in Anbetracht der Lautstärke eigentlich abraten würde – dem rate ich, mit seinen Kindern am Nachmittag oder frühen Abend zu gehen und ihnen auf jeden Fall einen Gehörschutz aufzusetzen. Meinem Gefühl nach waren die Bands am Freitag nicht so laut wie am Samstag und Sonntag, aber da kann ich mich täuschen, allerdings wurde mir aus zuverlässiger Quelle zugetragen, dass Tontechniker normalerweise eine Band immer lauter machen als die vorherige, sodass es früher am Tag noch nicht ganz so laut sein wird.

Insgesamt ist das Schlossgrabenfest auf jeden Fall einen Besuch wert, vor allem bei schönem Wetter, aber auch dann, wenn man auf unbekanntere Bands steht oder vielleicht sogar auf der Suche nach einer neuen Lieblingsband ist. Und der Kaufbecher eignet sich als wunderbares Andenken an ein paar schöne Tage in Darmstadt.

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