Das Achteckige Haus hat eine ziemlich genau 400 Jahre alte Geschichte. Es wurde 1620 von Landgraf Ludwig V. vor dem Stadttor errichtet und steht auf einem quadratischen Keller, der wohl noch zu dem Haus, das zuvor dort stand, gehört. Heute wird das Haus als Büro und für Konzerte genutzt, aber in den vergangenen 400 Jahren hatte es viele verschiedene Funktionen.
1636 wurde das Haus in die achteckige Form gebracht, die es bis heute hat. 1760 kaufte Ludwig VIII. das Haus für seine Mätresse Helene Martini, etwa 40 Jahre später wurde es von Landgraf Ludwig X. als Holmagazin genutzt. Ab 1754 wurde es die Heilanstalt für chirurgische und Augenkranke und in während der Kriege 1866 und 1870/71 wurde es von Prinzessin Alice als Notlazarett verwendet. Nachdem das Alice-Hospital errichtet wurde (1883), wurde eine Badeanstalt in dem Gebäude eröffnet. Danach wurde das Achteckige Haus zum Betsaal und stand danach lange leer. Erst in den 1970er und 80er Jahren wurde es saniert und bietet seitdem dem Jazzclub im Keller Unterschlupf und auch der Konzertchor Darmstadt nutzt das Haus seit den 1990er Jahren.
Das Achteckige Haus besteht aus acht Seiten, die oben von einem Zeltdach aus dunklen Schindeln bekrönt werden. Vorne dran befindet sich ein Eingang. Das Haus hat nicht nur den oben erwähnten Keller, sondern auch zwei Etagen, in denen sich früher unter anderem große Säle befunden haben. Die Wände sind in einem orange-rot gestrichen, das an Sandstein erinnert. Die Fenster haben eine interessante Form: Alle haben Sandsteinumrandungen, einige sind oben gerade, andere haben eine eckige oder runde Form über dem Fenster und wieder andere Fenster sind oben rund geformt.
Das Achteckige Haus ist ein typisches Stück Darmstädter Geschichte, wenngleich es sich nicht lohnt gerade deshalb nach Darmstadt zu fahren, so sollte man sich dieses Bauwerk bei einem Besuch in der Stadt nicht entgehen lassen.
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