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MZ: Evangelische Kirche Gonsenheim

Im Stadtteil Gonsenheim liegt die evangelische Kirche auf einer Insel einer Straße. Die Elbstraße teilt sich und führt links und rechts um die Insel herum, auf der die evangelische Kirche Gonsenheim steht.

Wir haben uns die Kirche nur von außen angesehen, deshalb kann ich zum inneren nicht so viel schreiben.

Die Kirche ist außen komplett in weiß gestrichen, allerdings gibt es bräunliche Absetzung offenbar aus Sandstein. An den Ecken und um die Fenster und das Eingangsportal gibt es ebenfalls diese Verzierungen. Die Kirche selbst besteht aus einem langen Kirchenschiff, einem Turm und mehreren Anbauten. Die Fenster sind Bogenfenster in modernem Stil; dazu unten mehr.

Der Kirchturm ist sehr bemerkenswert, weil er nicht eine einzige Spitze hat, sondern vier kleinere und eine größere. Dadurch sieht der Kirchturm für mich beinahe wie ein Schlossturm aus. Die kleineren Türme haben genau wie der größere mehrere kleine Fenster. Oben auf den Türmen gibt es kleine Kugeln und auf dem Hauptturm sogar noch ein großes verziertes Kreuz. Unter der Turmspitze gibt es auch noch eine Sandsteinverzierung. Um den Turm herum führen mehrere Bänder aus Sandstein, das obere teilt die größeren Fenster. Dort gibt es mehrere Formen. Die einen sind schlichtweg rund, die anderen sehen aus wie die Kirchenfenster, die auch im Kirchenschiff zu finden sind und sind lang gezogene Bogenfenster. Auf etwa der Mitte des Kirchturms befindet sich noch ein großes, rundes Fenster, das man, wenn man von der Breiten Straße auf die Kirche zufährt gut sehen kann. Das Fenster ist blumenförmig mit sechs Blütenblättern und einem Kreis in der Mitte. Darunter befinden sich drei bogenförmige Verzierungen und wiederum darunter ist das große Eingangsportal, komplett aus braunem Sandstein. Darauf befindet sich ein verziertes Sandsteinkreuz. Das Portal selbst ist von Säulen gesäumt.

Davor befindet sich ein relativ großes Kirchenvorplatz, der in zwei Etappen, mit einer Ebene in der Mitte zum Kirchenportal hinaufführt.

Mehrere Bäumen wachsen um die Kirche herum, sodass man von der Straße aus, die um die Kirche herumführt keinen freien Blick auf diese hat.

Gonsenheim war bis Anfang des 20. Jahrhunderts rein katholisch, allerdings kamen ab Mitte des 19. Jahrhunderts immer mehr Protestanten in den Stadtteil, sodass es irgendwann notwendig wurde von Behelfslösungen in einen dezidierten Kirchenbau umzuziehen. Zu diesem Zweck wurde 1895 der evangelischen Kirche ein Bauplatz am Dorfrand geschenkt. Im März 1902 erfolgte der erste Spatenstich und im Oktober 1903 die Einweihung. Die Kirche wurde in neugotischem Stil erbaut. Nach dem zweiten Weltkrieg waren die Fenster stark beschädigt, sodass sie 1952 ersetzt werden mussten. Diese wiederum wurden 2002 durch Fenster von Johannes Schreiter ersetzt. 27 Jahre später wurde die Orgel erneuert und – ebenfalls in den 70er Jahren – wurden die Kirchenbänke durch Stühle ersetzt. Die Glocken, die aus Bronze waren, wurden 1917 zu Kriegszwecken verwendet und im Jahr 1923 durch Stahlglocken ersetzt.

Die 8 von Johannes Schreiter gefertigten Fenster sind hauptsächlich in blau gehalten, weisen aber auch weiße, schwarze und rote Farbakzente auf. Die Fenster sind ziemlich flächig und zeigen nicht irgendwelche Stellen und Szenen aus der Bibel und wirken somit ziemlich modern. Von außen kann man sie nicht gut erkennen, aber was ich von ihnen gesehen habe, hat mir gut gefallen. Offenbar hat Schreiter in die Fenster verschiedene Symbole eingearbeitet, die vom Betrachtenden allerdings selbst entschlüsselt werden sollen.

Reinhold Weiße, der Architekt der Kirche, war übrigens ein Schüler von Friedrich Pützer (der in Darmstadt Kirchenbaumeister war) und hat auch die Evangelische Friedenskirche in Mainz Mombach entworfen.

Wir haben die Evangelische Kirche in Gonsenheim vor einigen Wochen gesehen und finden vor allem die Idee, das sie auf einer Verkehrsinsel mitten in einer viel befahrenen Straße steht, besonders eindrucksvoll, wobei auch der symbolische Wert nicht vernachlässigt werden sollte. Ob dieser intendiert ist, kann ich zwar nicht sagen, aber dennoch hat mir die Kirche von außen bereits super gefallen, sodass ich eine Besichtigung auf jeden Fall empfehlen kann.

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