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Ausstellung: Die Ordnung des Himmels

In der letzten Woche haben wir ja über eine frei zugängliche Ausstellung in der ULB berichtet. Parallel dazu gibt es im hessischen Landesmuseum Darmstadt eine Ausstellung, die thematisch einen ähnlichen Fokus hat – und die auch von der ULB unterstützt wurde, aus der die dort ausgestellten Exponate teilweise stammen. Die Rede ist von der Ausstellung Die Ordnung des Himmels, die im Museum noch bis zum 03.09.2017 zu sehen ist.

Im zweiten Obergeschoss, fast schon unauffällig zwischen Exponaten der modernen Kunst angeordnet, befindet sich ein verhältnismäßig kleiner Gang – der jedoch größer als der Ausstellungsgang der ULB ist – in dem die Ausstellung in vier Räumen der sogenannten Karl-Freund-Galerie aufgebaut ist. Dabei stehen die Räume jeweils unter einem Thema, ein Raum zeigt beispielsweise in rund dreißig großformatigen Faksimiledrucken nahezu alle Kupferstiche der Harmonia Macrocosmica, einen Sternenatlas aus dem Jahr 1660, ein weiterer Raum widmet sich den Darstellungen der Planetengötter im 15. Jahrhundert, schließlich finden sich auch die Himmelskarten der Uranographia, die im Jahr 1801 erschienen. Diese Uranographia gilt als letzter großer Himmelsatlas und wird ebenfalls vollständig ausgestellt. Insgesamt zeigt die Ausstellungen also verschiedene Darstellungen der Planetengötter und zwei alte Sternenatlanten in vollständigen Faksimiledrucken.

Die Ausstellung ist relativ interessant, wenngleich die Sternenkarten auch aus heutiger Perspektive etwas schwierig nachzuvollziehen sind. War ein Kritikpunkt der ULB der hohe Textanteil, hätte man sich hier noch etwas mehr Einordnung und dafür gerne quantitativ etwas weniger Exponate gewünscht. Auch digitale Medien, mit beispielsweise einer interaktiven Himmelskarte, die um Scans der Karten angereichert, den Himmel erkundbar gemacht hätten, wäre eine Attraktion gewesen, um die Ausstellung noch ein bisschen aufzulockern. Faszinierend bleiben die Karten und Götterdarstellungen dennoch in jedem Fall. 

Offensichtlich darf man in der Ausstellung nicht fotografieren. Während das in der Sonderausstellung Rosetta eindeutig gekennzeichnet ist – im übrigen Museum ist das Fotografieren zum Privatgebrauch erlaubt – erklärte man uns ziemlich unfreundlich (Kennt ihr den Begriff Mansplaining?), im Bereich der modernen Kunst sei das Fotografieren nicht erlaubt, da es da Probleme mit dem Urheberrecht gäbe. Soweit, so nachvollziehbar; mit Schildern kommuniziert wird das allerdings nicht und warum das dann auch für diese Ausstellung – bei der das Urheberrecht ja keine Rolle spielen kann – gilt, konnte uns der Mitarbeiter nicht erklären. Schade, denn ansonsten fühlten wir uns im Landesmuseum immer sehr freundlich und wertschätzend behandelt. Ironischerweise kann man die ausgestellten Drucke – der fortschreitenden Digitalisierung sei Dank auch im Internet finden, sodass ich mich an diesen gemeinfreien Werken mal für das ein- oder andere Beitragsbild bedient habe.

Die Ausstellung ist barrierefrei zugänglich und kostet neben dem normalen Museumseintritt (6€/4€) keinen Aufpreis, und ist damit einfach im Rahmen eines ‚normalen‘ Museumsbesuchs zugänglich. Sie ist in gewisser Weise faszinierend und man kann sich bei Interesse durchaus in den Sternenkarten verlieren. Etwas mehr Einordnung oder eine mediale Aufbereitung hätte die Ausstellung aber sicherlich noch reizvoller machen können. Bei einem normalen Museumsbesuch lohnt sich der Besuch auf jeden Fall, vor allem, weil auch die Ausstellung in der benachbarten ULB noch etwas historischen Kontext liefern kann – allein für die Ausstellung lohnt sich der Museumsbesuch jedoch nicht – es gibt aber im Museum noch jede Menge andere Bereiche zu erkunden, die dann auch von freundlicheren Mitarbeitern beaufsichtigt werden.

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