In der Rundeturmstraße in Darmstadt gab es zur NS-Zeit ein Gefängnis, von dem aus Juden in Konzentrationslager geschickt wurden. Zuvor war auf dem Gelände ein Gefängnis untergebracht.
In dem Gefängnis saßen viele politische Gefangene und Freiheitskämpfer ein. Das Gefängnis wurde zwischen 1832 und 1834 erbaut und zwischen 1939 und 1945 als Darmstädter Gestapo-Gefängnis genutzt. 1970 wurde das Gefängnis abgerissen.
Neben Friedrich Ludwig Weidig, der ein Mitstreiter Georg Büchners war und den Hessischen Landboten mitverfasst hat, wurden hier in der NS-Zeit Darmstädter Juden, Regimegegner, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene inhaftiert. Weidig wurde 1834 inhaftiert und starb 1837 nach Misshandlungen in seiner Arrestzelle. Die Gefangenen der NS-Zeit wurden von diesem Gefängnis aus in Konzentrationslager geschickt.
Die Tafel ist an einem Mauerrest befestigt. Dieser Mauerrest steht eben in der Rundeturmstraße und gehörte wohl zum Gelände des ehemaligen Gefängnisses. Die Mauer selbst ist aus groben Steinen gemauert, oben auf der Mauer wuchern Grünpflanzen die Mauer herunter. Links neben der Plakette befindet sich ein angebrochener Torbogen aus rotem Sandstein.
Die Plakette trägt die Inschrift: „Auf diesem Gelände befand sich das Gefängnis, in dem Friedrich Ludwig Weidig (1781-1832), der Mitstreiter Georg Büchners, in den Tod getrieben wurde. / Während der NS-Zeit wurden Gegner des Regimes eingekerkert und mißhandelt. / Seit 1938 wurden Juden inhaftiert und von hier aus in Konzentrationslager transportiert. / Wir gedenken dieser Menschen und ihrer Qualen. Möge nie wieder Vergleichbares geschehen.“
Diese Gedenkplakette weist zumindest auf den erinnerungswürdigen Ort hin, der sich hinter dieser Mauer einmal verborgen hat. Wenngleich ich finde, dass man offener darauf hätte hinweisen können. Die Idee einen alten Mauerrest zu belassen, um diesen mit einem Hinweis zu versehen und ihn als Erinnerungsstätte zu verwenden, finde ich sehr gut. Wenn man dort in der Nähe ist, sollte man sich diesen für Darmstadt wichtigen Ort auf jeden Fall einmal ansehen.