In einer Großstadt wie Frankfurt frühstücken zu gehen, ist nicht ganz unkompliziert. Was vor allem daran liegt, dass es so unglaublich viel Auswahl gibt und die Entscheidung für das Lokal häufig länger als das eigentliche Frühstück dauert. So habe ich mir das Tagesziel angesehen und nach Lokalitäten im Umkreis geschaut – so stieß ich auf das Café Crumble. Internetseite und Fotos sahen gut aus, Bewertungen im Allgemeinen wohlwollend, also gingen wir dort hin.

Dass das Café Crumble auch ein Kulturangebot mit wechselnden Ausstellungen hat, war mir damals noch unbekannt. Die Anreise mit der Straßenbahn war problemlos, auch der U-Bahn Halt Bockenheimer Warte ist in unmttelbarer Nähe des Lokals gelegen. Das Crumble ist ein recht kleiner Laden, der ein ziemlich junges Ambiente ausstrahlt, ich würde es nicht unbedingt als Hipster-Laden bezeichnen, aber durch die Nähe zum Campus ist es schon studentisch geprägt.

Zum Mittagstisch – der aber sehr lecker klang – und der Kuchenauswahl kann ich nichts sagen, wir waren dort lediglich zum Frühstücken. Dieses war allerdings sehr lecker! Es gibt Frühstücksangebote für den kleinen oder großen Hunger. Schon für einen knappen Fünfer ist das kleine Frühstück mit Brötchen und Croissant und freiem Zugang zur ‚süßen Bar‘ enthalten, Wurst, Käse, Quark und Ei sind in den größeren Paketen enthalten. Das Frühstück wird auf großen Tellern angerichtet, jedes Frühstück enthält auch besagte ‚Süße Bar‘: Anstelle von kleinen Plastikverpackungen für Marmelade und Schokocreme gibt es im Restaurant ein kleines Buffet mit verschiedenen Marmeladen und anderen süßen Brotaufstrichen, die dann nach Belieben in Glasschälchen abgefüllt werden können – was neben der Müllersprarnis auch dazu führt, dass man sich durch die teilweise etwas exotischeren Sorten unbeschwert durchprobieren kann. Die Marmeladen waren durchweg von hoher Qualität, keineswegs die üblichen Supermarktprodukte.

Ein kleines Manko sind die sanitären Anlagen. Abgesehen davon, dass sie etwas heruntergekommen – wenngleich sauber – waren, musste man aus dem Lokal raus und ums Haus herumgehen – bei Regen eher unangenehm und insgesamt nicht besonders barrierefrei. Das Lokal war zwar nicht gerade leise, aber es war eher ein fröhliches Stimmengewirr als dröhenender Lärm – wir konnten uns noch immer gut unterhalten. Reservieren mussten wir nicht, es war allerdings schon ziemlich gut gefüllt, sodass es vielleicht sinnvoll sein könnte, das zu tun. Es ist alles etwas quirlig und lebendig, junge wie ältere Menschen beginnen dort ihren Tag mit einem Frühstück und schwirren auf in den Tag. So auch wir und wir traten den Weg gut gestärkt und mit einem Lächeln auf den Lippen an. 

Wer also in Frankfurt in Bockenheim schön frühstücken möchte und nichts dagegen hat, sich etwas jung zu fühlen, ist im Crumble gut aufgehoben. Die Preise sind angemessen und die Produkte sind von guter Qualität. In Bezug auf den Service können wir nichts Negatives sagen – dass man mit guter Wahrscheinlichkeit von Studierenden bedient wird, mag vielleicht die Schwankungen im Service, von denen in den Google-Rezensionen berichtet wird, erklären.