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ULB: & Hefte

Über die kleinen Ausstellungen, die im Untergeschoss der ULB Darmstadt präsentiert wurden, war auf diesem Blog schon einiges zu lesen. Häufig wurden dort historische Schätze aus der Sammlung der ULB präsentiert, gelegentlich auch mal ein unbekannter Schriftsteller wie Emmanuel Bove oder Objekte mit Bezug zur Stadtgeschichte. Bei der noch bis zum 30.06.2019 laufenden Ausstellung ist das nicht der Fall. Sie präsentiert bildende Kunst eines zeitgenössischen österreichischen Künstlers.

Emil Siemeister hat insofern einen Bezug zu Darmstadt, als dass er 2003 seine Objekte im benachbarten Landesmuseum ausstellte. Er ist bildender Künstler, unternimmt Performances und gestaltet zahlreiche Druckschriften, sein Fokus liegt jedoch auf der Gattung des Künstlerbuches, also im Bereich der Buchkunst. Die ULB ist im Besitz einiger seiner Werke und so lag es wohl nahe, mit ihm eine Ausstellung durchzuführen.

Die Hefte sind mit diversen Bleistiftzeichnungen bestückt, manche sind wohl zufallsgeneriert mittels einer Apparatur beschrieben worden, andere sehen aus wie wilde Kinderzeichnungen, wieder andere sind als abstrakte Kunst klar zu identifizieren. An der Wand sind verschiedene, individuell gestaltete Titelblätter einer Auflage eines Künstlerbuches gezeigt, bei der die Autorennamen gestempelt und die Freifläche kreativ bemalt wurde. Anstelle der sonst üblichen erläuternden und historisch einordnenden Texte auf den Roll-Ups gibt es dieses Mal lediglich zwei kurze Texte, auf den übrigen Roll-Ups sind Fotographien weiterer Werke abgedruckt. In den Vitrinen lagern zahlreiche Hefte, manche sind aufgeklappt, von manchen wird nur eine Seite präsentiert, auch Einzelseiten sind dort zu sehen.

Insgesamt sind dieses Mal sehr sehr viele Werke ausgestellt, alles ist voll mit neuen Objekten zum Entdecken und man kann dort ein wenig in das Genre des Künstlerbuchs eintauchen. Ich persönlich konnte mit den Exponaten relativ wenig anfangen, ich bin eher für die alten Schätze zu haben, freue mich aber, ein wenig Abwechslung in der ULB zu sehen – und vielleicht bietet diese Ausstellung auch Leuten, die bisher noch nichts mit (moderner) Buchkunst am Hut hatten, die Chance, mal ein neues Genre zu entdecken?

Wie immer ist die Ausstellung montags bis sonntags von 8 bis 20 Uhr geöffnet, lediglich an Feiertagen ist die Ausstellung, wie auch die ULB, geschlossen. Es ist eine Ausstellung ohne viel Text, weshalb wir auch nur gute 20 Minuten dort waren – und wir haben uns schon viel Zeit gelassen. Wie immer eignet sich die Ausstellung also perfekt zum Kulturtanken in der Mittagspause oder als kleines Bonmot zu einem Besuch von Campus, Landesmuseum, Kunstforum oder der Darmstädter Innenstadt. Denn sehenswert sind die Exponate – unabhängig vom persönlichen Geschmack – allemal.  

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