Das Stoltze-Museum der Frankfurter Sparkasse befindet sich in der Nähe des Doms und zeigt das Leben des Schriftstellers Friedrich Stoltze. Stoltze ist ein Frankfurter Satiriker, Mundartautor und Journalist gewesen, sodass es durchaus sinnvoll ist, dass dem Kind der Stadt Frankfurt die Ausstellungsfläche in der Nähe des Doms gewidmet wird.
Das Museum ist von Montags bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet und kann ohne Eintritt besichtigt werden. Die Adresse lautet Markt 7 in 60311 Frankfurt am Main – Altstadt. Das Museum befindet sich erst seit kurzem an dieser Adresse.
Das Stoltze-Museum zeigt nur in wenigen Räumen wirklich das Leben des Autors, denn einige Teile der Ausstellung befinden sich auch im Treppenhaus des Gebäudes. Dies sorgt dafür, dass die Ausstellung nicht so richtig barrierefrei ist, wenngleich auf jeder Zwischenebene ein Aufzug hält, aber das ständige hoch und runter fahren, um sich die Ausstellung im Treppenhaus anzusehen stelle ich mir sehr anstrengend und langwierig vor. Auf der Webseite steht außerdem der Hinweis, dass die Ausstellung nur über fünf Stufen zu erreichen sei.
In den Räumen zeigen die Kuratoren diverse Stücke (sowohl Möbel als auch Kleinigkeiten von Stoltzes Schreibtisch) aus dem Haushalt der Familie Stoltze, aber auch die Beziehung zu den Eltern und Geschwistern spielt eine tragende Rolle, weil er beispielsweise ein ganz enges Verhältnis zu einer Schwester hatte, die zwischenzeitlich sogar im Gefängnis saß. Darüber hinaus wird aber auch die Beziehung zu verschiedenen Zeitgenossen – Stoltze lebte zwischen 1816 und 1891 – zu Stoltze dargestellt und vor allem auch der Bezug zur Stadt Frankfurt spielt eine große Rolle.
So gibt es einen Bildschirm, auf dem die verschiedenen Frankfurter Örtlichkeiten eingetragen sind und zu denen man sich diverse Texte anhören und durchlesen kann. Leider sind diese Texte nur auf Deutsch, was für eine Stadt wie Frankfurt wirklich ärgerlich ist, denn dort gibt es eben das internationale Publikum und auch wir haben es erlebt, dass ein Besucher enttäuscht war, weil er offenbar kein Deutsch verstand, er aber wissen wollte, was dort geschrieben steht und gesagt wurde.
Weiterhin gibt es auch einige Ausgaben von Stoltzes Büchern zu bewundern und Textausschnitte des Autors werden ebenfalls ausgestellt. Im Treppenhaus befinden sich diverse Ausschnitte von beispielsweise Liedern, Gedichten und anderen Werken des Autors. Und im Obergeschoss befindet sich derzeit eine Sonderausstellung zu den Briefen, die ihm Zeitgenossen schrieben und die er seinen Bekannten, Freunden und Familienangehörigen schrieb.
Wenn man sich alle Exponate genau ansehen möchte, die Hörstation und mit dem Touchscreen arbeiten will, dann muss man sich für dieses Museum schon ein bisschen mehr Zeit einplanen, aber an sich ist es wirklich ein schönes kleines Museum. Obwohl wir beide gerne lesen, wurde es selbst uns irgendwann arg viel Text und wir haben uns die Briefe gar nicht mehr genauer angesehen, denn leider sind diese kaum technisch aufbereitet. Auch ansonsten ist dieses Museum sehr textlastig. Was mir aber sehr gut gefallen hat, war, dass das Museum in einem alten Gebäude untergebracht ist. Hier kommt der Zeitgeist des 19. Jahrhunderts zumindest ein bisschen durch, wobei natürlich auch moderne Elemente integriert sind, denn schließlich wurde das Museum erst 2018 soweit renoviert, dass dort das Stoltze-Museum einziehen konnte.