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OF: City-Tower

Im Rahmen der Nacht der Museen im Frühjahr 2018 besuchten wir nicht nur Museen in Frankfurt, die wir durch die Museumsuferfeste größtenteils schon kennen, sondern waren auch in Offenbach. Besonders reizvoll fanden wir da den City-Tower, das höchste Gebäude der ‚Schwesterstadt‘ von Frankfurt.

Im Gegensatz zur Frankfurter Skyline, in der die zehn höchsten Hochhäuser Deutschlands stehen, gibt es in Offenbach lediglich dieses eine Hochhaus, eben den City Tower. 120m hoch ist er, an der Spitze steht noch eine kleine Antenne mit 20m Höhe und auf insgesamt 32 Etagen sind dort Büroflächen vorgesehen. Zwischen 2000 und 2003 wurde der Tower erbaut, Novotny Mähner Assoziierte haben ihn geplant und eine Tochtergesellschaft der Commerzbank war Bauherrin. Seit der Fertigstellung 2003 hat der Tower jedoch eine bewegende Geschichte hinter sich. Zumindest drei Betreiberwechsel gab es in dieser Zeit, zuletzt übernahm eine Tochterfirma der Comer Group Europe, die dort die Folgen des Brexit erwarten und so hoffen, dass einige Firmen nach Offenbach gelockt werden können. 

Denn: Der City-Tower war noch nie richtig gut vermietet. In den letzten 15 Jahren waren wohl nie mehr als 50% der Flächen vermietet, auch die Situation des Ankermieters scheint nicht ganz klar zu sein. Viele Stockwerke sind auch noch nicht fertig zu Büroflächen ausgebaut. Die Idee, dort ein Hotel zu errichten wurde trotz bereits vorliegender (Um-) Baugenehmigung 2015 abgesagt. Und auch als wir dort waren, war der Leerstand deutlich, etliche Etagen standen frei. Wer sich online umschaut, wird auch entsprechende Anzeigen finden, ab 15€ pro m² Bürofläche könnte man sich dort einmieten.

Normalerweise ist der Tower nicht öffentlich zugänglich. Es gibt keine Aussichtsplattform, kein Café im Obergeschoss und keinerlei touristische Infrastruktur. Doch für genau diesen einen Abend war dort im 30. OG eine kleine Clubfläche und eine Skulpturenausstellung angesiedelt. Weder die Ausstellung noch die Musik konnten uns wirklich überzeugen – der Ausblick dafür umso mehr. Von dort konnte man nicht nur Offenbach betrachten und sah Busse in Spielzeuggröße unter sich entlangfahren, sondern hatte einen unvergleichlichen Blick auf die Frankfurter Skyline und den Flughafen, an dem wir kurz vor 23 Uhr die letzten Flugzeuge landen und starten sahen. Klar, auch der Blick auf die andere Seite war durchaus spannend, aber es war insbesondere der Blick auf Skyline und Flughafen, der uns wirklich fasziniert hat. Wann und wo hat man denn schon mal die Chance, doch so verhältnismäßig nah auf Frankfurt zu blicken? Die Fotos können den Eindruck dieser hell leuchtenden Stadt nur unzureichend wiedergeben, trotzdem wir uns bemüht haben.

Es bleibt aber leider dabei, von diesem Blick zu schwärmen. Denn es gibt keine Öffnungszeiten, keine Möglichkeit zur Besichtigung. Witzigerweise wurden für diesen Abend junge Menschen engagiert, die die Aufzüge bedient haben, damit niemand einen falschen Knopf drückt und irgendwo anders landet. Die Aufzüge sind ziemlich schnell – vielleicht sogar noch etwas zügiger als im Maintower – und wer Aufzugfahrten faszinierend findet, wird diese trotz fehlendem Ausblick genießen. Sofern er denn mal in den Genuss kommt.

Solltet ihr mal die Chance haben, recht weit oben im Citytower zu sein, genießt den Ausblick, der wohl relativ unvergleichlich ist. Ansonsten seid versichert, dass er sich wirklich lohnt. Vielleicht wieder bei der nächsten Nacht der Museen?

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