Der Kapellplatz in Darmstadt ist eine Parkanlage, in deren Herz die Überreste der ehemaligen Stadtkapelle stehen. 1601 wurde die alte Friedhofskapelle auf diesem Platz errichtet. Um die Kapelle herum gab es seit 1564 einen Friedhof. Dieser Friedhof wurde bis 1828 genutzt und 1866 wurden die meisten Grabmäler entfernt. Heute sieht man neben den Bäumen, die neu angepflanzt wurden, noch ein paar vereinzelte Grabsteine in dem Park stehen. Die Ruine der Stadtkapelle, die heute als Mahnmal gegen den zweiten Weltkrieg fungiert, wurde ursprünglich im neugotischen Stil im Jahr 1868 erbaut. 1944 bei dem Luftangriff auf Darmstadt wurde die Stadtkapelle wie viele andere Bauwerke Darmstadts zerstört. Erst im Jahr 2000 wurden die Ruinen teilweise saniert. Vor dem Mahnmal stehen verschiedene Skulpturen. In der Kapellenruine befinden sich zwei Gedenktafeln, auf welchen Den Toten zum Gedächtnis. Sie ruhen in Frieden und Den Lebenden zur Mahnung. Haltet fest am Frieden steht. Außerdem steht vorne im Altarraum ein großes Metallkreuz.

Man kann (wie auf einem der Bilder zu sehen ist) bis zur Mathildenhöhe sehen und sieht sogar den Hochzeitsturm. Es gibt eine Allee von Bäumen, unter denen sich mehrere Bänke befinden, außerdem gibt es auch im Park verschiedene Sitzgelegenheiten. Bei schönem Wetter hat man einen tollen Blick und vor allem bei strahlendem Sonnenschein ist die Parkanlage der Stadtkapelle ein schöner Ort, wenngleich es ein bisschen gruselig ist, dass man auf einem alten Friedhof steht, der erst seit 150 Jahren nicht mehr genutzt wird und davor etwa 300 Jahre lang als ein solcher genutzt wurde. Gleichzeitig ist der Kapellplatz ein Ort der Geschichte Darmstadts. Bei so alten Orten frage ich mich immer wieder, was für Geschichten diese erzählen könnten.

Grundsätzlich sind die Wege im Park gepflastert und mit Kies ausgestreut, sodass sie sowohl mit dem Rollstuhl, als auch mit dem Kinderwagen zugänglich sind. Auch sind sie natürlich jederzeit begehbar. Ich bin allerdings nicht sicher, ob man ausschließlich über Stufen auf den Kapellvorplatz und zu den Ruinen gelangt, allerdings ist die Ruine auf mindestens zwei der Wege durch Stufen zu erreichen.

Wir empfanden der Kapellplatz als Stätte der Ruhe und der Besinnung, um sowohl dem Stress des Alltags zu entkommen, aber auch um der verheerenden Katastrophe, die Darmstadt vom 11. auf den 12. September 1944 heimsuchte, zu gedenken. So vereint der Kapellplatz mit der ehemaligen Stadtkapelle Denkmal und Mahnmal und vermittelt somit gekonnt die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart.